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Kostenlos mit dem Campervan durch Australien, Neuseeland, USA und Kanada. Eine kurze Anleitung für deinen nächsten Abenteuer Roadtrip.

7 Min. Lesezeit 

Im letzten Blogartikel hab ich dir gesteckt, wie du als On-Board-Kurier for free durch die Welt fliegst und damit sogar Geld verdienst. Ich lehne mich mal etwas aus dem Fenster und behaupte – die Variante die ich dir heute vorstelle, ist tatsächlich noch etwas cooler. Deshalb, weil du sie stets nutzen kannst und dich nicht um eine recht rare Jobposition bemühen musst – und zweitens, weil diese Variante eine Möglichkeit ist, ein Abenteuer zu erleben, welches auf der Bucket List vieler vieler Menschen steht. Eine Möglichkeit, für die du (fast) nichts bezahlen musst. Diese Möglichkeit nennt sich Relocation.

Denn wenn du vorhast, einen klassi­schen Roadtrip durch die USA, Kanada, Australien oder Neuseeland zu machen, muss dich das nicht viel kosten. Im besten Fall sogar nur einen Euro! Ja, ganz richtig gelesen. Einen Euro.

Die Idee dahinter ist schnell erklärt

 

Firmen vermieten Campervans, also Wohnmobile, an verschie­denen Orten eines Landes und müssen die Verfügbarkeit so organi­sieren, dass stets genügend Wohnmobile an den einzelnen Orten verfügbar sind. Um dies zu gewähr­leisten, müssen die Campervans demnach regel­mäßig an die ursprüng­liche Niederlassung überführt werden. Und genau an dieser Stelle, kannst du ins Spiel einsteigen. Denn während Überführungsfahrer und eigene Mitarbeiter für die Betreiberfirmen natürlich einen großen Kostenaufwand darstellen, greifen sie lieber auf private Fahrer zum Nulltarif – wie dich – zurück. Was du davon hast?

  • Zum einen hast du die Möglichkeit auf ein grandioses Abenteuer. Denn in der Regel hast du für eine lange Strecke auch genügend Zeit. Oft sind es nicht weniger als 5,6 Tage bis der Campervan an seinem Bestimmungsort zurück gebracht werden musst. Manchmal auch bis zu 3 Wochen. In der Zeit kannst du dich in einem der meist sehr großen und komfor­tablen Campern breit machen und dir gemütlich die Nacht in der Wildnis Australiens oder in einer belebten Metropole der Staaten um die Ohren schlagen.
  • Zum anderen trägst du viel viel weniger an Kosten. In der Regel kostet die Gesamtmiete nämlich den Preis, den du für einen großen Kaffee an der Tanke (1-5 Dollar) bezahlst. Ehrlicherweise muss man dazu erwähnen, dass manchmal eine Buchungsgebühr erhoben wird. Meistens liegt diese dann bei 25 Dollar. Bei vielen Anbietern bekommst du zudem oft dein Benzingeld erstattet. Manchmal kann das die ganze Ladung sein, manchmal bis zu 100 Dollar und manchmal musst du es selbst tragen. 

Down Under, Las Vegas und Co.

 

Machen wir ein bisschen Geografie. Denn sicherlich fragst du dich, wo diese Angebote überhaupt verfügbar sind. Denn es wäre ziemlich blöd, wenn das Konzept an sich sehr schön ist, es aber lediglich in Nordsimbabwe zu buchen wäre. Auch wenn ich dort ebenfalls gern nen Roadtrip machen würde.

Es ist so, dass diese Form von Überführung nicht an allen Orten zur Verfügung steht, sondern sich auf gewisse Zentren konzentriert.

Die Klassiker für diese Art von Free-riding sind Australien, Neuseeland, Kanada und die USA. In Down Under konzen­trieren sich die Strecken auf die einzelnen Verbindungen zwischen Melbourne, Sydney, Brisbane und Cairns. Hier gibt es übrigens auch diese fancy Campervans in grellen pinken Farben, bei denen man ständig das Gefühl hat, es könnten gleich fünf frisch gebackene Abiturientinnen gleich­zeitig voller Enthusiasmus durch die Heckschreibe springen. Übrigens ist das nicht nur ein Gefühl. Bist du also eher coole Wildnis-Camper in seriös gedeckten Grundfarben gewöhnt, buchst du dein Komfortzonen-Erweiterungstraining gleich mit.

In den USA befindet sich eine klassische Route zwischen LA, San Francisco und Seattle an der Westküste. Aber auch die Strecke zwischen Las Vegas und Denver ist ziemlich frequen­tiert, womit einem echten Inlands-Roadtrip entlang an dutzenden Motels, in denen du dir morgens um 5 einen frisch aufge­brühten Kaffee auf einem roten Sofa von einer pampig-liebens­vollen Bedienung in Einheitskleidung servieren lassen kannst, auch nicht mehr viel im Wege steht. Weiterhin habe ich bei der Recherche auch schon Verbindungen zwischen Florida und Virginia gefunden. Auch die „kleinen“ Nachbarn und Wildnisparadiese dieser beiden Staaten haben gute Verbindungen.

In Neuseeland werden die Verbindungen zwischen Christchurch, Auckland und dem Funsport-Mekka Queenstown oft angeboten. In Kanada spielen die Ecken Vancouver, Toronto und Calgary eine große Rolle. Übrigens – für Europa gibt es immer mal wieder verein­zelte Strecken. 

Das Kleingedruckte

 

Auch wenn das Risiko durchaus kalku­lierbar ist, solltest du bevor du tatsächlich auf den Booking-Button drückst, ein paar wenige Dinge beachten:

Führerschein

Du musst einen Führerschein in engli­scher Sprache besitzen. Kannst du ohne Probleme beim ADAC übersetzen lassen oder dir beim Straßenverkehrsamt deinen inter­na­tio­nalen Führerschein auf Englisch ausstellen lassen. Dieser kostet etwa 15€.

Kilometerbegrenzung

Teilweise gibt es eine Kilometerbegrenzung. Wenn du mehr fährst, zahlst du oft per Kilometer oben drauf.

Kaution

In der Regel ist eine Kaution von 200-400 Dollar auf eine Kreditkarte fällig.

Versicherung

Die Versicherung ist meist erst über einem Selbstbehalt von 1000-2000 EUR inklusive.

Wildcampen

Wildcampen ist in den USA, Kanada und Australien an vielen Stellen verboten. Es gibt aber genügend „offizielle“ Stellen, damit du morgens nicht unsanft geweckt wirst.

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Auf den Spuren von Chris McCandless

 

Ich möchte nicht zu pathe­tisch klingen. Doch wenn der letzte Absatz ein wenig ans deutsche Ordnungsamt erinnert hat, möchte ich dem gerne noch etwas entge­gen­setzen. Denn diese Campervan-Bilder in meinem Kopf erinnern mich immer ein wenig an den Film „Into the wild“, in dem Chris McCandless gesell­schaft­liche Konventionen hinter sich lässt und sein Ding durch­zieht. Daher komm mal ran auf ein ehrliches Wort:

Ich weiß von einigen Leuten, dass sie ihre Abenteuerlust etwas in Rente geschickt haben. Denn diese typischen Campervan-Trips durch Australien, Neuseeland und Nordamerika sind für viele Menschen etwas, wofür man jetzt „zu alt“ ist. Halt Dinge, die man eher nach der Schule macht. Dinge für die jetzt keine Zeit mehr ist. Weil man Familie, Zeitpläne und „erwachsene“ Lebensentwürfe hat. Papperlapapp. Denn ich kenne eine Menge an Gegenbeispielen. Menschen, die nicht in Alterskategorien und „wie-das-wohl-rüber­kommt-Schubladen“ denken. Es kann nicht schaden, einfach mal wieder in Teenager-Manier für ein paar Tage aufzu­brechen, ohne zu wissen was passiert. Dafür ist man nie zu alt. Denn am Ende bereuen wir halt nicht die Dinge, die wir gemacht haben, sondern jene, die wir nicht gemacht haben. 

Work smart, not hard.

Bastian Unterschrift 120x40

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1 Kommentar
  • LETS-DO-THIS.de
    Veröffentlicht am 13:44h, 16 September Antworten

    Geile Sache, wenn man die Zeit dafür hat. Kenne jemanden der so ein ganzes Jahr in Neuseeland war und fast alles auf diese Weise sehen konnte… WIN WIN WIN Situation.

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