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Airbnb: Vermieter fragen – So gehst du es am besten an

7 Min. Lesezeit 

Wenn es um die Überzeugungsarbeit am Vermieter geht, wird im gleichem Zuge damit eine Grunddiskussion an die Oberfläche gespült, welche häufig sehr emotional und extrem geführt wird. Das erlebe ich zum Beispiel daran, dass ich täglich wahrliche Hass-Nachrichten bekomme, die mich als kapita­lis­tische Wohnraum-Zerstörer mit einem Ton angehen, den ich dir schon einmal nicht empfehlen würde, wenn du mit deinem zukünf­tigen Vermieter redest.

Doch auf der anderen Seite kann ich die Empörung auf den ersten Blick sogar nachvoll­ziehen. Denn sie ist Ausdruck eines grund­sätz­lichen Denkens, welches viel mit der Frage dieses Artikels zu tun – wie überzeuge ich meinen Vermieter und hole mir eine Erlaubnis zur Untervermietung? Denn in seinem oder ihrem Kopf, kommt das Wort „Airbnb“ erstmal nicht gut weg.

Der Grund warum Airbnb in vielen Köpfen ungefähr das gleiche Image wie ein Handtuch, morgens um 7 Uhr auf einer spani­schen Hotelliege hat, durfte ich in den letzten Jahren teilweise sehr extrem miter­leben. Denn das Konzept von Airbnb als Buhmann und asozialen Verdrängungswettbewerb zu dekla­rieren, spielt vielen Zweigen in die Karten und bedient zahlreiche Interessen.

Airbnb – ein künstlich sugge­riertes Imageproblem

 

Zum einen kann der Staat gut tarnen, was zur Zeit in Ballungsräumen passiert: die Wohnungen, die immer mehr gebaut werden, sind arsch­teuer. Dem Staat und seinen betei­ligten Investoren geht es in erster Linie nicht darum, genügend Wohnraum zu schaffen. Es geht darum, Wohnraum künstlich so zu regulieren, so dass dieser genügend Rendite abwirft. Sharing economy, also so etwas wie Airbnb oder das Pendant auf der Straße, Uber, passt dadurch natürlich nicht ins Bild, da es einfach zu günstig für alle Beteiligten ist.

Der zweite Grund liegt in der Tatsache, dass durch Airbnb die Tourismusbranche zur Zeit erschüttert wird. Aus meinen Augen völlig zurecht. Denn ist es nicht nachvoll­ziehbar, dass jemand lieber in einem angesagten urbanen Viertel oder idylli­schen Platz mitten in Natur, statt im Ibis Budget-Hotel mitten am Hauptbahnhof seine Zeit verbringt? Größer, besser einge­richtet, nicht nur Instant Kaffe Plörre und sogar noch günstiger? Das dieses unschlagbare Argument natürlich erst einmal auf wenig Gegenliebe der Tourismus-Lobby stößt, versteht sich von selbst. Die Folge: Es wird versucht künstlich zu regulieren und Airbnb an den Pranger zu stellen, statt mehr auf die neuen Bedürfnisse der Reisenden einzu­gehen. Bis es nicht mehr geht. 

Doch sollte es nicht eher unser Auftrag sein, die Zeichen der Zeit zu erkennen und daraus etwas sinnvolles, für alle sich rächende, zu gestalten? Denn aufhalten werden wir diese vollkommen logische Entwicklung im Zuge der Digitalisierung nicht. Ob wir nun wollen oder nicht.

Dies war ein kurzer Ausflug, warum Airbnb immer noch sehr kritisch gesehen wird. Dies ist aus meiner Erfahrung auch immer noch der Status quo in den Gedanken deines zukünf­tigen Vermieters. Daher meine erste Empfehlung: Falle nicht mit der Tür ins Haus. Auch nicht, wenn es sich nur um ein 1-Zimmer-Apartment handelt. Denn schon das A-Wort an sich könnte dazu führen, dass du gar keine Chance mehr hast, vernünftig mit deinem Vermieter zu sprechen.

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Deinen Vermieter überzeugen – Konkrete Tipps

 

Ich möchte dir daher drei Tipps geben, die in vielen Fällen nicht nur die halbe Miete sind – sondern die es dir ermög­lichen, auch am Ende des Monats den ganzen Betrag überweisen zu dürfen.

Überzeuge mit Persönlichkeit und dem richtigen Framing

Bevor du deinen Vermieter, dass erste Mal siehst, empfehle ich dir deinen Untervermietungsplan nicht mit einem Wort zu erwähnen. Viel besser ist es, einen konkreten Anlass zu finden, der eine Untervermietung schon an sich komplett logisch erscheinen lässt. Wenn du dann im Gespräch mit dem Vermieter bist, ist es zum Beispiel eine legitime und nützliche Option ihm mitzu­teilen, dass du beruflich viel unterwegs bist. Das hebt dich nicht nur in deiner Persönlichkeit heraus, sondern ist mitunter auch eine gute Grundlage, um sich etwas tiefgrün­diger zu unter­halten und etwas mehr von sich preis­zu­geben. Im Zuge dessen kannst du deinen Vermieter dann auch ganz konse­quent fragen, ob er damit einver­standen ist, wenn du deine Wohnung in diesen Phasen unter­ver­mietest, schlichtweg um doppelte Lebenshaltungskosten zu vermeiden. Auch hier empfehle ich dir, nicht explizit auf Airbnb einzu­gehen. Denn das eine poten­zielle Untervermietung natürlich auch über die größte Plattform überhaupt gestaltet wird, dürfte jedem Vermieter an sich schon klar sein. Und ganz am Rande gesagt – es spielt auch bei der Sache an sich auch keine Rolle, ob du nun durch Airbnb oder durch die „Gesuche-Pinnwand“ im Tennisverein deiner Großtante deine Wohnung unter­ver­mietest. Eine generelle Erlaubnis zur Untervermietung, ist genau das.

Beteilige deinen Vermieter

Falls dein Vermieter doch nicht ganz mitspielen möchte und an irgend­einer Stelle Bedenken bekommt, gibt es zwei Strategien um ihm restliche Zweifel zu nehmen. Zunächst kannst du ihm anbieten, eine doppelte Kaution zu zahlen. Dies ist nicht nur wirtschaftlich recht sicher für deinen Vermieter, es schafft natürlich auch Vertrauen. Wenn du noch einen Schritt weiter gehen möchtest bzw. musst, landest du bei der zweiten Variante: Du spielst mit völlig offenen Karten und lässt deinen Vermieter mit profi­tieren. Das bedeutet du erklärst ihm, was du vor hast und dass du ihn an deinem Gewinn betei­ligen möchtest. Dadurch kannst du natürlich auch argumen­tieren, dass deine Untermiete etwas höher ausfallen wird und du deshalb genau im Vorab selek­tierst, wer eigentlich in Zukunft bei dir die Nächte verbringt. Auch wenn ich in meinen Airbnb’s nie zu diesem Schritt greifen musste, kenne ich viele Beispiele wo diese Strategie gut funktio­niert hat.

Andere Zweifel beseitigen

Tatsächlich haben Vermieter häufig Bammel, dass mit ihrer Wohnung bei Kurzzeitvermietung nicht gut umgegangen wird. Die Realität sieht aller­dings anders aus und hier darf man gerne aufklären. Denn in der Regel verbringen Airbnb Gäste den Großteil der Zeit gar nicht in der Wohnung. Sie kommen für einen Anlass. Messe, Businesstrip, Sightseeing, Familienbesuch, you name it. Und dann wird die Wohnung noch alle paar Tage von der Reinigungskraft geputzt und in Schuss gehalten. Ganz anders, als wenn ein Langzeitmieter eine Wohnung buchstäblich abwohnt und es aussieht wie bei den Flodder’s.

Airbnb ohne Zustimmung deines Vermieters

 

Wenn in deinem Mietvertrag nicht explizit die Untervermietung gestattet ist, empfehle ich dir wärmstens, im Vorfeld mit deinem Vermieter zu sprechen und dir seine schrift­liche Zustimmung einzu­holen. Denn falls du dies nicht tust, riskierst du damit eine fristlose Kündigung und im schlimmsten Fall noch mehr Kosten. Wenn du dich an die grund­sätz­liche Vorgehensweise hältst, wird auch diese Hürde für dich, leicht zu überwinden sein. Vor allem wenn du Airbnb als Business führen möchtest wirst du aus dem anfäng­lichen Bammel ein selbst­be­wusstes Gesprächs-Mindset auf Augenhöhe entwi­ckeln, mit denen das Gespräch mit poten­zi­ellen Vermietern zur alltäg­lichen Selbstverständlichkeit wird. 

Falls du genau zu diesem Thema noch viel ausführ­licher in die Tiefe gehen willst und du dir auch noch dein eigenes Airbnb Business aufbauen möchtest, empfehle ich dir meinen Online-Kurs Mit Airbnb um die Welt. In diesem widme ich der detail­lierten Anleitung des Vermieter-Überzeugens ein ganzes Kapitel samt Vertragsvorlage, welches hier den Rahmen sprengen würde.

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